Das Klaviertrio mit Reid Anderson (b), Ethan Iverson (p) und David King (dm) legt schon die dritte Platte in schneller Abfolge vor. Zunächst so etwas wie ein Geheimtipp für Jazzhörer, die auch unter den Sternen von Nirwana und Aphex Twin aufwuchsen, hat das Trio nun eine doch sehr klare und individuelle Klangsprache entwickelt. Artifiziell einerseits, knackig-gefetzt andererseits. Artifiziell ganz sicher Track 1 „Prehensile Dream“, ein Stück, das wie aus der Ferne Bach und Debussy einschmelzt, ätherisch und zur Mitte hin exzessiv krachig. Track 3 „Let Our Garden Grow“ ist eine Unisono-Etüde aus, wie es scheint, Kindergartenmusikmaterial, die in ein funkendes „The empire strikes back“ übergeht.
Die CD insgesamt wirkt konzeptionell, durchkomponiert in einem durchaus strengen musikalischen Sinne: Das Musizieren als (Jazz)Trio scheint insgesamt selbst zu einer „suspicious activity“ zu gravitieren. Eine Erhöhung geradezu unverschämtester Art, nämlich selbstverständlich und ohne jene kurvige Wehleidigkeit wie die des Rezensenten. Ach, einfach dem saftig-rauschenden Bass in Track 9 „Chariots Of Fire“ nachlaufen, -tanzen, -schleichen, -horchen und dann bei „Forces“ erschöpft wegnicken.
The Bad Plus, Suspicious Activity
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