13. Dezember 2024 Guten Tag, everybody

King Khan & The Shrines: Mr. Supernatural

Geht ab wie bekloppt, die richtige Lautsstärke vorrausgesetzt. Tolle Bläsercombo plus Hammond-Sounds. Das Schlagzeug macht Druck und ist dennoch höchst feingliedrig gestrickt. Bass drückt dazu, geht eben ab. Gleich der erste Track „On The Street Where I Live” (gibts bei Hazelwood auch als mp3 zum kostenlosen Probehören) macht das fest. Der rolling-beating-bass mit der standesrechtlichen Verwendung der Hammondorgel.

King Khan & The Shrines: Mr. Supernatural Hazelwood 030
King Khan & The Shrines: Mr. Supernatural
Hazelwood 030

Das wirkt allerdings auch ein bisschen patiniert, zumindest nach den ersten drei/vier Hördurchgängen. Die Platte hatte es nicht leicht in den Gehörgängen sich festzusetzen. Das wirkt alles sehr routiniert (im positiven wie negativen Sinn) und auch gelegentlich überproduziert. Immerhin, bei dieser Klangdichte sich Durchsicht verschaffen zu können, zeugt von Könnerschaft.

Mit der Sängerstimme ist das so ein Problem. Das nehme ich nicht immer ab, den Groove und den Überschwang (das bewegt sich manchmal arg verwischend an der Grenze zwischen James Brown und diesem unsäglich Kid Dingens). Das allerdings wäre zu verschmerzen. Hinzunehmen ist es allemal, denn warum sollte bestimmte Artikulationsweisen nur einer Person erlaubt sein. Was nach einer Weile wirklich nervlich problematisch ist, ist die Verzerrung, wonach sich die Stimme wie in einer Klangmischung aus Telefon und Megaphon-Stimme anhört. Die machen das bei Hazelwood sicher nicht absichtslos. Daher darf man das bitte als Geschmacksfrage abtun.

Meine rein private Meinung: Knapp vorbei an einem wirklich guten Album. Trotz alledem genug Musik drin, um sein Vergnügen damit zu haben und seinen Frieden damit zu schließen.

  • King Khan & The Shrines: Mr. Supernatural
    Hazelwood 030 – Zwei Hörbeispiele dort.

PS: Und eine gute Presseabteilung haben die dort. Die rufen regelmäßig an und fragen nach, wie einem die Platte gefällt. Gewöhnlich weiß ich das schnell (für mich) – hier bei “King Khan & The Shrines” war es nicht so einfach. Im Prinzip lag dieses Album neben meiner Aufmerksamkeitsgrenze, es hat also nicht sofort Klick gemacht. Irgendwie eben nicht schlecht, nicht wirklich gut, zwar keine Massenware, aber bei Hazelwood gibt es meines Erachtens wesentlich besseres.